Hip-Hop

Hip-Hop
Hiphop

* * *

Hịp|hop auch: Hịp-Hop 〈m. 6; Mus.〉 Stilrichtung in der Popmusik, die Elemente der amerikan. Straßen- u. Subkultur enthält [engl.]

* * *

Hịp-Hop, Hịp|hop, der; -s [engl.-amerik. hip-hop, wohl verdoppelnde Bildung mit Ablaut zu: hop = Hüpfer, Hopser, to hop = hüpfen]:
auf dem Rap basierender Musikstil, der durch elektronisch erzeugte, stark rhythmisierte u. melodienarme Musik [u. Texte, die vor allem das Leben der unteren sozialen Schichten in amerikanischen Großstädten widerspiegeln] gekennzeichnet ist.

* * *

Hip-Hop
 
[englisch/amerikanisch, 'hɪp'hɔp], Bezeichnung für eine im New Yorker Stadtteil Bronx entstandene afroamerikanische Straßenkultur, die vorwiegend von den Jugendlichen der hier lebenden farbigen Bevölkerungsminderheiten — neben Afroamerikanern Einwanderer aus Puerto Rico, aus dem karibischen Raum (Barbados, Jamaika und Kuba) und aus Westafrika (Kongo, Nigeria, Ghana) — entwickelt wurde und ihren Ausdruck in Musik ebenso wie in entsprechenden Tanzformen, in Graffiti und einem charakteristischen Kleidungsstil fand. In ihr liegt der Ursprung von Rap und Breakdance. Entstanden war sie am Beginn der Discoära (Diskothek, Discosound) in der ersten Hälfte der Siebzigerjahre als bewusst gesetzte Alternative zu dem jugendlichen Bandenunwesen in der Bronx, das mit dem zusammenbruchartigen Zerfall dieses nahezu zwei Millionen Einwohner zählenden Stadtteils von New York Ende der Sechzigerjahre um sich griff. Der wirtschaftliche Niedergang der Stadt in der Folge kaum noch zu bewältigender sozialer und verkehrstechnischer Probleme, astronomischer Grundstücksspekulationen und des unablässigen Zustroms immer neuer Exilanten aus allen Teilen der Welt hatte insbesondere den südlichen Teil der Bronx (South Bronx) in ein soziales Wüstenfeld verwandelt, das damit zu einem Zentrum der Jugendkriminalität wurde. Der Verwahrlosung Jugendlicher in nachbarschaftlicher Selbsthilfe durch sinnvolle Freizeitangebote zu begegnen, um den heftig miteinander rivalisierenden Banden den Boden zu entziehen und ihnen zugleich andere Formen der Auseinandersetzung und des Wettstreits anzubieten, war eines der wesentlichen Motive für das Aufkommen mobiler Diskotheken, die auf Straßen, Plätzen und Hinterhöfen regelmäßig Nachbarschaftspartys veranstalteten. In diesem Zusammenhang bildete sich allmählich ein ausgesprochen sportlicher Tanzstil heraus, der die Rivalitäten zwischen den straßenzugweise organisierten Jugendgangs in einen Wettkampf der Tanzakrobaten verwandelte. Von diesem Tanzstil leitet sich auch die Bezeichnung Hip-Hop (wörtlich »Hüftsprung«) ab. Die Discjokeys entdeckten sehr bald, dass sich die instrumentalen Überleitungspassagen (Break) der Discotitel am besten dafür eigneten und begannen mit dem kunstvollen Zusammenmischen der Breaks verschiedener Titel zu einem neuen Stück Musik (Breakmusic). Breakdance nannte sich das nun, und die einzig zweckmäßige Kleidung dafür — Trainingsanzug und Tennisschuhe — wurde zum symbolträchtigen Kleidungsstil, der ihre Träger als Anhänger des Hip-Hop auswies. Die Discjockeys, durch die immer komplizierter werdenden Mischverfahren voll in Anspruch genommen, integrierten Masters of Ceremony in ihre Programme, die mit Sprechrhythmen, witzigen Kommentaren und dem Anfeuern der Tänzer die nötige Show und Stimmung lieferten. Damit war der Rap als ein weiteres Element dieser afroamerikanischen Kulturform geboren, die sich in wachsendem Maße nun auch mit einem entsprechenden Selbstbewusstsein, dem Anspruch der Bronx-Bewohner auf eine eigene kulturelle Identität verband, die wiederum von den Graffiti-Künstlern auf U-Bahn-Wagen, Mauern und Hauswänden in bildhafter Symbolik öffentlich sichtbar gemacht wurde. So präsentierte sich Hip-Hop schließlich als eine eigentümliche Mischung aus moderner Hochtechnologie, HiFi-Unterhaltungselektronik und dem technisch hochgezüchteten Discosound sowie der Rückbesinnung auf das afrikanische Erbe und die Traditionen der afroamerikanischen Kultur von Rhythm and Blues bis Soul. Als in der zweiten Hälfte der Siebzigerjahre dann Musik auch eigens für diesen Zusammenhang entstand, war sie analog dazu geprägt von der hoch entwickelten Studiotechnologie und einer Mixtur aus Rhythm and Blues, Funk, Discosound, Calypso, Salsa und Electronic Rock, während ehemalige Discjockeys und Masters of Ceremony nun als Vokalsolisten in Erscheinung traten. Bis Ende der Siebzigerjahre blieb das auf die Verbreitung per Kassette beschränkt. Erst 1979 drang mit »King Tim III (Personality Jock)« von Fatback und dem »Rapper's Delight« der Sugarhill Gang erstmals die Musik der Hip-Hop-Kultur per Platte aus der Bronx hinaus, wobei sich zunächst Rap im Musikgeschäft etablierte. Mitte der Achtzigerjahre folgten weitere Varianten dieser afroamerikanischen Tanzmusik-Mixtur im technisch hoch entwickelten Sound-Gewand, die fortan unter der Sammelbezeichnung Electrofunk vermarktet wurde. Eine maßgebliche und richtungsweisende Rolle spielte dabei der ehemalige Discjockey Afrika Bambaataa (* 1960) mit seiner Gruppe Soulsonic Force und dem Album »Planet Rock« (1986). Neben ihm waren es vor allem Run DMC und Stetsasonic, die aus der Vielzahl der Hip-Hop-Bands auch international bekannt wurden. Als Produzent profilierte sich in diesem Zusammenhang insbesondere Arthur Baker (* 1955), aus dessen Shakedown Sound Studio viele der stilprägenden Produktionen kamen.

* * *

Hịp-Họp, der; -s [engl.-amerik. hip-hop, wohl verdoppelnde Bildung mit Ablaut zu: hop = Hüpfer, Hopser, to hop = hüpfen]: auf dem Rap basierender Musikstil, der durch elektronisch erzeugte, stark rhythmisierte u. melodienarme Musik [u. Texte, die vor allem das Leben der unteren sozialen Schichten in amerikanischen Großstädten widerspiegeln] gekennzeichnet ist: Der Streit um gewaltverherrlichenden H. schwelt seit Jahren (Spiegel 48, 1993, 108); ... bewegen sich die 21 Go-go-Tänzer ... zur Musik von Miles Davis und Stevie Wonder, zum neuesten H. (MM 7. 10. 92, 19).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hip hop — Orígenes musicales Funk, disco, dub, R B, soul, toasting, scat Orígenes culturales Años 1970 en el Bronx, Nueva York …   Wikipedia Español

  • Hip-Hop —  Ne doit pas être confondu avec Rap. Le hip hop est un mouvement culturel et artistique qui est apparu aux États Unis d Amérique dans le Bronx à New York au début des années 1970 qui mêle des aspects festifs et revendicatifs. Originaire des… …   Wikipédia en Français

  • Hip Hop —  Ne doit pas être confondu avec Rap. Le hip hop est un mouvement culturel et artistique qui est apparu aux États Unis d Amérique dans le Bronx à New York au début des années 1970 qui mêle des aspects festifs et revendicatifs. Originaire des… …   Wikipédia en Français

  • Hip hop —  Ne doit pas être confondu avec Rap. Le hip hop est un mouvement culturel et artistique qui est apparu aux États Unis d Amérique dans le Bronx à New York au début des années 1970 qui mêle des aspects festifs et revendicatifs. Originaire des… …   Wikipédia en Français

  • Hip Hop — Musik [ɦip ̟ɦɑp] (Existenz von verschiedenen Schreibweisen) hat ihre Wurzeln in der schwarzen Funk und Soul Musik. Der Rap (Sprechgesang), der aus der jamaikanischen Tradition des Toasting entstand, das Samplen und das Scratchen sind weitere… …   Deutsch Wikipedia

  • Hip-Hop — Musik (Existenz von verschiedenen Schreibweisen) hat ihre Wurzeln in der schwarzen Funk und Soul Musik. Der Rap (Sprechgesang), der aus der jamaikanischen Tradition des Toasting entstand, das Samplen und das Scratchen sind weitere Merkmale dieser …   Deutsch Wikipedia

  • hip-hop — /hip hop /, Slang. n. 1. the popular subculture of big city teenagers, which includes rap music, break dancing, and graffiti art. 2. See rap music. adj. 3. of, pertaining to, or characteristic of this subculture: the hip hop generation. [1985 90] …   Universalium

  • Hip hop 50 — Genre Emission musicale Présentation 2009 à 2010 : Stanislas Dutilleux Ancienne présentation 2006 à 2007 : Valérie Turbillon 2008 à 2009 : Olia Ougrik Pays …   Wikipédia en Français

  • hip-hop — [ ipɔp ] n. m. inv. et adj. inv. • 1986; mot angl. amér., p. ê. de hip « dans le vent, branché » et to hop « sauter » ♦ Mouvement culturel d origine nord américaine se manifestant par des formes artistiques variées (rap, smurf puis danse… …   Encyclopédie Universelle

  • Hip Hop Na — Hip Hop Na, literally meaning My Hip Hop in Arabic, is a popular hip hop talent huting programme currently airing on MTV Arabia. It is hosted by ‘Fredwreck’ Nassar Qusai Khidr . External links * [http://www.coxwashington.com/hp/content/reporters/s… …   Wikipedia

  • hip hop — also hip hop, music style, first recorded 1982. Reduplication with vowel variation (e.g. tip top, sing song); OED reports use of hip hop with a sense of “successive hopping motion” dating back to 1670s. The term in its modern sense comes from …   Etymology dictionary

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”